
Ich erweitere mein Portfolio und habe ein Homeshooting ausprobiert
Weil ich herausfinden möchte, welche Art der Fotografie am besten zu mir passt und ich auch mal was Neues ausprobieren möchte, hab ich die Möglichkeit gesucht, ein Homeshooting zu haben. Dabei habe ich als Model Marie gefunden, die sich angeboten hat, in ihrer tollen Wohnung mit mir Fotos zu machen. In dem Beitrag möchte ich euch ein paar tolle Bilder aus dem Shooting zeigen, aber auch erzählen, wie es mir mit dem Shooting gegangen ist und was mich herausgefordert hat.
Location Scouting und Kennenlernen
Ich kannte Marie bisher noch nicht und stand also als Fremder vor ihrer Tür. Das ist natürlich schon irgendwie seltsam, wenn man jemanden zu Hause besucht, den man noch nicht wirklich kennt und man mit der Person dann auch noch Fotos machen möchte. Aber in dem Fall war das alles kein Problem: Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und hatten vorher ja schon ein paar Fotoideen gesammelt, die wir ausprobieren wollten. So machten wir uns nach einer kleiner Wohnungsbesichtigung auch gleich ans Shooten und haben mit ein paar Testaufnahmen begonnen.
Für mich ist es immer spannend, in Innenräumen mit viel Licht zu fotografieren, da ich ein großer Freund von echtem Licht bin. Maries Wohnung war schon fast wie ein Tagesslichtstudio: viele Fenster und viel Licht, ideal. Das Wetter war eher verregnet. Sonnenstrahlen mussten wir vergebens suchen. Aber am Ende war es für unser Vorhaben dann doch perfekt, weil das Licht durch den grauen Himmel sehr weich fiel und wir auch mit den Schatten ein wenig spielen konnten.

Die wahl der Kamera: Leica Q2 oder Canon EOS R5
Weil ich mal wieder herausfinden wollte, welche Kamera besser zu mir passt, hab ich meine Leica Q2 und meine Canon EOS R5 mit zu Marie geschleppt und ehrlich gesagt erstmal eine Überraschung erlebt. Die Leica Q2 wäre meine erste Wahl gewesen und so hab ich auch begonnen, Marie mit der Leica Q2 zu fotografieren. Zunächst haben wir ein paar Szenen im Sitzen, auf der Couch und im Stehen aufgenommen. Allerdings hat es bei mir und der Kamera in diesem Fall einfach nicht gevibed. Die Leica Q2 besitzt ein 28mm Objektiv, das sehr lichtstark und nahezu perfekt ist, damit kann das Canon RF 24-70 mit der Lichtstärke 2,8 leider nicht mithalten. Problem in diesem Fall nur, dass es relativ duster war und wir mit Gegenlicht arbeiten wollten. Das hat den Autofokus der Leica Q2, der nur auf Basis von Kontrasten scharf stellen kann, ziemlich ans Limit gebracht und mich ein paar mal sehr ins Schwitzen. Noch dazu kam, dass man mit 28mm in einer Wohnung schon immer sehr viel mit auf dem Bild mit drauf hat, wie z.B. Steckdosen, Fernseher usw. Klar, man kann bei 47MP auch im Nachinein Croppen, aber bin ich der Typ dafür?
Hier habe ich zum Beispiel richtig gecroppt mit der Leica Q2. Fällt es euch auf? Das zweite Bild ist das Original.
Croppen tut also wirklich nicht weh, was ich im Nachhinein immer wieder feststellen muss.
Nichts desto trotz dachte ich mir, komm, gib der Canon doch auch mal eine Chance. Und so hat die Canon ihre Chance bekommen und alles hat geklappt. Der Autofokus klebte an Maries Augen und die Kamera war mir kein Hindernis mehr. In diesem Fall machten sich auch die Vorteile eines Zoomobjektivs bemerkbar und ich habe gerade die 70mm Brennweite für das Homeshooting sehr oft gewählt. Ich fand es cool im Portraitbereich relativ nah an Marie heranzukommen und eine starke Kompression des Hintergrunds zu erzielen. Durch die Flexibiltät konnten wir auch ein paar weitere Szenen ausprobieren, die ich mir mit den 28mm nicht so gut vorstellen konnte, wie z.B. Marie sitzend auf einem Stuhl mit einer Zeitung. Wir haben unser ganzen Moodboard also in dem Homeshooting abarbeiten können und daraus selber noch ein paar richtig coole Ideen gewonnen. Aber seht selbst:
Die Nachbearbeitung: Konnte die Leica Q2 das Blatt nochmal wenden?
Auch wenn ich anfänglich skeptisch war, mit der Leica Q2 überhaupt tolle Aufnahmen gemacht zu haben, wurde ich dann eines besseren belehrt: Die Q2 hat genauso geliefert, wie die Canon EOS R5. Bei der Q2 habe ich den Bildausschnitt im Nachhinein immer noch deutlich angepasst, so dass auf dem Bild, wirklich nur das zu sehen ist, was ich auch gut finde. Für das nächste mal hab ich mir aber dennoch ein paar Kniffe überlegt, wie ich auch mit einem 28mm-Objektiv Perspektiven erreichen kann, die mir gefallen und in denen ich auch auf engstem Raum mit einem Model interagieren kann. Übung macht ja bekanntlich den Meister und ich verstehe immer mehr, wie toll es ist, wenn ich mein Auge in der Praxis trainiere und schule.
Was die Bearbeitung der Files anbelangt, waren die Leica-Bilder wie immer super leicht handzuhaben und haben mich am Ende auch mit einem vibey-Style überzeugt. Aber auch die Canon-Bilder ließen sich leicht bearbeiten und gefallen mir sehr. Sie wirken ein wenig perfekter und klarer. Aber so ist es gut, wenn man einfach verschiedene Möglichkeiten und Ausdrucksweisen hat mit verschiedenen Kameras. Jede Kamera hat ihren eigenen Einsatzzweck und ihren eigenen Charakter. Es ist ultrawichtig, genau das herauszufinden, so dass man am Ende besser weiß, was für den jeweiligen Zweck am besten passt.
Was ich auch noch richtig cool fand in der Bearbeitung, Bilder in schwarz-weiss. Gerade durch das weiche Licht, habe ich es richtig gut geschafft, die Bilder mit Marie so vibey und moody wie möglich hinzubekommen.
Ihr mögt auch ein Homeshooting?
Mir hat das Homeshooting mit Marie richtig Spaß gemacht und ich hab wieder einmal gesehen, wie wichtig es ist, dass man gemeinsam kreativ ist, Marie und ich haben uns immer gemeinsam überlegt, was gut kommen könnte und das dann einfach ausprobiert. Es ging auch nicht nur um Fotografieren und das beste Foto, sondern wir haben uns auch ein wenig unterhalten und gemeinsam eine coole Zeit gehabt.
Solltet ihr auch mal Lust auf ein Homeshooting haben, dann meldet euch doch gerne bei mir. Ich würde mich freuen!
Bis dann, Chris
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