July 7, 2024

Reisereportage mit der Leica Q3 - eine gute Idee?

by
Chris Kaeppel

Die Leica Q3 besitzt ein sehr weites Einsatzspektrum. Während sie vielfach als Travelkamera abgetan wird, ist dies eine sehr verkürzte Ansicht. Die Kamera bietet sehr viel und das mit einem Objektiv in einem Body, der von Verarbeitungsqualität und Usabilty Seinesgleichen sucht. Ich kenne keine andere Kamera, die gleichzeitig so viele Haken setzen kann und das in einer Qualität, die mir sehr zuspricht, kein schlechtes Display, kein minderwertiger Sucher, kein Billigplastik und on Top sexy Design, geniale Haptik, superbe Optik und fortschrittlicher Sensor. Ich bin happy und das nicht, weil ich ein Leica-Fanboy wäre.

Mit der Leica Q3 in den Dolomiten

Es gibt Neuigkeiten aus der Reihe chrisvision on tour. Endlich habe ich es wieder geschafft, mein zweites Zuhause zu besuchen, die Dolomiten. Die Leica Q3 war natürlich immer mit dabei. In dem Beitrag möchte ich euch von meiner Reise in die wunderbare Welt des Rosengarten berichten und auch meine Erfahrungen mit der Leica Q3 als Kamera für eine Reisereportage berichten. Solltet ihr euch grundsätzlich über die Leica Q3 informieren wollen, empfehle ich meinen super langen Erfahrungsbericht hier.

Disclaimer: Ich möchte mit meinen Beiträgen so viel Impact wie möglich für euch bieten. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass ich unabhängig und authentisch arbeiten kann, wie bei meinen Filmen und Fotos generell. Alles, was ich teste, kaufe ich mir selber, sofern ich mal was geliehen bekomme, kennzeichne ich das explizit, auch Affiliate Links oder Werbung, worauf ich so gut wie möglich verzichten möchte. Deshalb würde ich mich umso mehr freuen, wenn ihr meine Arbeit ein wenig unterstützt. Werdet Supporter auf Patreon (hier), gebt mir einen Kaffee auf Paypal aus (hier) oder schaut mal auf meinem Amazon Wunschzettel vorbei (hier) ;) 
Mehr zu meiner neuen Arbeitsweise findet ihr hier.

Über den Brenner

Unser Ziel war Völs am Schlern, das Hotel Gfell, das wir schon mehrfach besucht haben und immer wieder gerne dort zurückkehren. Die Fahrt über den Brenner macht mir persönlich immer besonders Spaß und ich mache gerne Halt am Brenner. Ein Espresso dort ist immer drin und ich zücke meine Kamera hier zum ersten mal. Der Ort Brenner ist für mich ein ganz besonderer Ort: Wetterscheide und Ort, ein Ort an dem niemand wirklich bleibt, die einen möchten in den Süden, die anderen in den Norden, quer über die Alpen. Manchmal sitzt man einsam in der Bar am Straßenrand, manchmal kann man gerade noch einen Platz ergattern. Genau der richtige Ort für klassische Reportagefotografie. Die 28mm der Leica Q3 eignen sich hierfür ganz gut. Hier meine diesjährigen Resultate:

Immer viel zu sehen am Brenner

Hier ist der Espresso schneller leer als ich ein Bild machen kann
Immer auch viele Biker unterwegs am Brenner

Destination Schönblick - Hotel Gfell - Lieblingsort

Die letzten Meter zum Hotel Gfell sind immer ein kleines Kunststück, wenn es um die Autofahrt geht. Ein schmaler, unübersichtlicher Weg, einspurig, kaum Ausweichmöglichkeiten. Und auch dieses Jahr hatte ich wieder eine Begegnung dieser Art. Treffen auf einer Kuppe. Immer ein besonderer Moment, man bremst scharf und schaut sich dann mindestens genauso scharf an. Da es noch der Anfang vom Urlaub war, habe ich nachgegeben und bin gefühlt den halben Berg rückwärts bergab gefahren, um meinem lieben Gegenverkehr auszuweichen. Dafür wurde ich nach unserer Ankunft recht schnell belohnt mit einem tollen Ausblick und einem Prosecco bei Julian. Auch hier ist die Q3 natürlich mit von der Partie gewesen. Ein Punkt, den ich hier herausgreifen gleich mal herausgreifen möchte, was die Q3 anbelangt, ist, Größe zählt wirklich. Gerade bei Hotels finde ich es ultra vorteilhaft, wenn man eine Kamera hat, die klein und trotzdem leistungsfähig ist und dabei aber nicht viel Platz einnimmt. Die Q3 habe ich immer dabei und sie fällt nicht negativ auf, ich kann sie immer gut unterbringen. Im Gegenteil, oft ist die Leica Q3 sogar gut für Socializing. Schon oft wurde ich einfach so auf meine Kamera angesprochen und konnte Bekanntschaften machen. Die Anforderungen an die Q3 sind bei der Destinationfotografie mit Blick auf Unterkünfte natürlich sehr breit: Reportage, Porträts, Essen, Szenen, die sich schnell abspielen, auch Lowlight ist in Thema. Bin in allen Bereichen mit der Q3 wirklich zufrieden und gerade der Faktor, dass ich mit dabei niemanden störe ist für mich sehr wichtig.

Angekommen im Schönblick, Hotel Gfell
Mit Kühen auf der Wiese nebenan
Das zeigt ein wenig, was mit Schönblick gemeint ist
Golden Hour
Entspannung natürlich auch in der Sauna mit Waldblick
Wenn Fleisch zu Kunst wird
Die Buchteln liebe ich
Katze sucht Streicheleinheiten


Hoch hinaus - Auf Wanderschaft mit der Leica Q3

Wanderung zur Hofer Alpl

Der Typ für nur Wellness bin ich nicht, deshalb ist der Südtirolurlaub meistens bestimmt von ausgedehnten Wanderungen zu Lieblingsorten, je höher desto besser. Das Gebiet am Rosengarten bietet hierfür wirklich wunderschöne Wanderrouten in jeder Schwierigkeitskategorie. Unsere erste Wanderung ging zur sogenannten Hofer Alpl, ebenfalls sehr tiptop, vom Gfell aus rund 600 Höhenmeter, wellig bergauf und bergab, meistens im Schutz von Wäldern vorbei an verschiedenen Wasserfällen. Ein Szenario, das ich fotografisch nicht so mag, zu viel grün, zu viel Bäume. Der hohe Dynamikumfang der Q3 macht es einem aber auch hier nicht so schwer, klarzukommen. Ich persönlich meide zu viel Grün und versuche immer wieder Himmel einzubauen. Aber mir geht es nicht darum, nur einen schönen Wald zu fotografieren, sondern auch die Geschichte einer Wanderung mitzuerzählen und hier ist sie :) 

Nicht nur Bäume, bisschen Himmel, bisschen Wiese, pralle Sonne, kein Problem für die Q3
Die Hofer Alpl
Ein Gedicht, der Kaiserschmarrn auf der Hofer Alpl

An diesem sehr sonnigen Tag, hatte ich auch ein Experiment gewagt: Glimmerglasfilter von Tiffen. Dabei habe ich für mich gelernt: Funnktioniert gut, wenn die Sonne scheint, funktioniert nicht so, wenn die Sonne nicht scheint. Generell werden die Farben ein wenig entsättigt, ein weisser Schleier legt sich um die Konturen. Also top, wenn man es nicht mag. Problem ist nur, man bekommt es im Nachgang nicht mehr raus aus den Bilder ;) 

Eine Lieblingswanderung: Prügelpfad zur Sessel Schwaige

Seit einiger Zeit gehört die Wanderung zur Sesselschwaige bei Völs am Schlern auch zum Standardrepertoire eines Südtirol-Besuchs. Vom Hotel Gfell aus erwarten einen rund 1000 Höhenmeter und jede Menge tolle Kulissen. Das Besondere an dieser Wanderung ist der Weg durch eine schmale Schlucht an einem Fluss vorbei. Es handelt sich dabei auch um einen Weg, der für den Auftrieb und Abtrieb von Kühen benutzt wird. Dazu sind spezielle Prügel an besonders steilen Stellen verbaut, so dass die Kühe mehr Tritt finden. Aber seht selbst an den Fotos.
Belohnt wird man dann in der Sesselschwaige nach dem Anstieg, der echt nicht ohne ist, mit leckerem Südtiroler Essen. Ich empfehle Brenesselknödel, die es dieses Jahr leider noch nicht gab. Der Ersatz war aber auch Top natürlich. :)

Der Prügelsteig zur Sesselschwaige
Schluchten wie bei Winnetou
vom Schweiß getrieben
Die Sesselschwaige
Speckknödel mit Suppe (leider falsch bestellt, ich bin nicht so der Suppentyp, aber trotzdem lecker)
Mein Highlight: Dusche im Freien, perfektes Panorama

Ein Must: Tschafon Schutzhaus mit Brennessel-Omlette

Ebenfalls super empfehlenswert, ist ein Besuch im Tschafon Schutzhaus. Von unserem Hotel aus geht es schon steil bergauf, man schafft den Aufstieg in 1h 30min und bekommt dafür einen Top-Ausblick auf den Rosengarten und eine Almhütte der Extraklasse. Die Hütte wurde 2019 komplett neu errichtet und man kann dort auch richtig toll übernachten, z.B. im Heuschober, was aber eher schon fast ein Chalet mit mehreren Betten ist. Der Coup, die Betten sind mit Heu gefüllt und man kann sich über die Glasfassaden 180 Grad Panorama Berge ansehen, fast zu schade zum Schlafen. Was ich an der Hütte sehr schätze, es wird Acht auf Nachhaltigkeit gegeben und gibt viel zu Essen, was im Garten wächst, z.B. Brenessel-Omlette aus eigenem Anbau. Wirklich ein Gedicht. Die Gastfamilie ist on Top noch super nett. Dieses Jahr hatten wir wieder Glück, denn es war nicht so viel los und wir haben mühelos einen Platz bekommen.

Den Abstieg kann man dann über die andere Seite vornehmen und man kommt noch an einem tollen See vorbei, dem sogenannten Wunleger. Dort spiegelt sich bei gutem Wetter das Rosengartenmassiv richtig toll.

Ein Teil des tollen Ausblicks vom Tschafon aus
Das Tschafon Schutzhaus, ebenfalls mit Highlight-Dusche
Mein Highlight: Brennessel-Omlette bei Tschafon
Der Wunleger, entspannende und bewundernswerte Ausblicke
Farben, die gut tun

Ausflug zum Karrersee

Ich gebe zu, Touristenmagnete meide ich. Seit Jahren habe ich deshalb den Karrersee nicht besucht. Weil jedoch das Wetter für unseren letzten Tag nicht perfekt angesagt war und wir schon drei Wanderungen in den Knochen hatten, haben wir es dieses Jahr gewagt und sind zum Karrersee aufgebrochen. Dort kann man eine kleine Wanderung rund um den See machen und ein paar Fotos von diesem einmaligen Panorama einheimsen. Es war zum Glück wirklich kaum was los und ich konnte den See auch mal endlich selbst in Augenschein nehmen und fotografieren. Zugegeben, es war nicht einfach. Das besondere an dem See ist, dass sich das Rosengartenmassiv schön im See spiegelt. Voraussetzung dafür ist allerdings genügend Licht. Das war an diesem Tag wirklich schwer und ich bin nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Aber es zeigt wieder einmal, man kann Fotos, die man in seinem Kopf hat, nicht immer machen, wenn man sich das gerade wünscht und Licht ist einfach mit das Wichtigste für ein tolles Bild. Allerdings habe ich so jetzt auch eigene Bilder vom Karrersee und finde sie doch recht gelungen, auch wenn sie ein wenig düster und neblig sind.

Parken in toller Kulisse: Es war auch wirklich nichts los bei unserem Besuch
Karrersee No 1
Karrersee No 2
Am Rückweg haben wir noch ein paar Büffel getroffen (eigentlich hätten wir sie nicht getroffen, aber wir hatten die falsche Abzweigung erwischt)

Und nun: Ist die Leica Q3 eine Edel-Travelknipse, oder doch mehr?

Über die Technik der Leica Q3 habe ich schon viel geschrieben, der Beitrag heute soll die Q3 nochmal aus einer anderer Perspektive beleuchten. Taugt die Leica Q3 für mich als einzige Kamera für Reisereportage und Landschaftsfotografie? Die Antwort geben euch meine Bilder bestimmt schon selbst. Ich fasse aber gerne nochmal zusammen.

  • Die Q3 deckt für mich ein sehr breites Spektrum ab. Ich konnte auf der Reise in die Dolomiten sowohl schöne Momente und Szenen festhalten als auch tolle Landschaftsbilder machen.
  • Die 28mm eignen sich für viele Zwecke richtig gut. Mit den 60MP hat man genügend Möglichkeiten Bilder im Nachgang neu zu komponieren und auch andere Brennweiten zu imitieren. Man hat natürlich nicht die Kompression eines 70-200mm Objektives. Das ist klar. Aber man schleppt auch kein 70-200mm Objektiv in seinem Rucksack mit sich rum. Die Q3 kann man, wenn man möchte, einfach umhängen. In den meisten Fällen ist sind die 28mm sogar willkommen, wenn man Landschaften fotografieren möchte, es geht um Weite und Schärfe, davon bietet das Summilux genug.
  • Wanderungen sind schweißtreibend und die Witterung ist nicht immer safe. Kommt man mal in den Regen oder ist in feuchten Gebieten unterwegs, muss man sich bei der Q3 keine Sorgen machen. Die Wasserresitenz ist super gut und vorsichtig ausgedrückt, ich denke, die Leica Q3 hält hier mehr aus als man denkt (aber bitte trotzdem nicht übertreiben).
  • Die Q3 fühlt sich einfach gut an und es macht Spaß sie dabei zu haben. Manchmal eröffnet die Q3 sogar ein Gespräch. Auf der Tschafon Hütte kam die Bedienung plötzlich zu mir und fragte mich: "Oh wow. Is this a Leica? Its a dream." Und wir haben gleich ein wenig über Fotografie und Reisen gesprochen. Eine schöne Erinnerung jedenfalls. Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Kamera auf dem Tisch niemanden störe und eher gut ins Gespräch komme. Ich möchte hier nicht rüberkommen, wie ein Kameramann, der sein ganzes Equipment mit sich rumschleppt.
  • Gerade bei Reisefotografie ist der Autofokus der Q3 wirklich so gut wie immer on point und schnell genug.
  • An keinem Tag habe ich es geschafft, den Akku der Q3 leer zu bekommen. Ich habe zwei Akkus, es ist allerdings tatsächlich noch nie vorgekommen, dass ich den zweiten Akku gebraucht hätte.
  • Ein riesen Vorteil der Q3, den ich jetzt erst so richtig zu schätzen gelernt habe, ist der elektronische Sucher. Gerade bei praller Sonne tut man sich oft leichter, nicht das Display zum Fokussieren zu benutzen, sondern den Sucher. Der Sucher ist super hell und bildet das Bild auch wirklich akkurat ab. So ist man schnell in der Lage, zu fokussieren und abzudrücken ohne großen Verschleiss zu produzieren.
  • Viel Sonne macht der Leica Q3 wirklich nichts aus. Ich habe eher den Eindruck, die Q3 kommt mit viel Sonne besonders gut klar. Natürlich blende ich hin und wieder ab, gerade bei Landschaftsaufnahmen, aber das macht nichts. Außerdem korrigiere ich auch gerne auf -2/3. Wenn ich die Bilder tendenziell ein wenig zu dunkel aufnehme, kann ich sie am besten nachbearbeiten.
  • Was ich mir noch wünschen würde für mich oder von der Q3 wäre, dass ich mit dem Filmen besser zu recht komme. Es geht, das weiß ich, aber man muss sich sehr anstrengen, v.a. wenn man keine absolut verwackelten Aufnahmen möchte. Der IBIS beim Filmen muss unbedingt noch in Firmwareupdates verbessert werden. Ansonsten wäre die Q3 schon auch eine tolle Filmkamera, Farben, Schärfe, top.
  • Ein Tipp am Rande: Ich bin generell kein Fan von elektronischen Verschlüssen. Ich finde, da muss sich noch einiges tun, dass sie wirklich gleichwertig sind mit mechanischen Verschlüssen. Deshalb habe ich gerade bei Reisen mit viel Sonne immer auch einen ND-Filder dabei, so kann ich noch lange mechanisch verschließen ohne stark abblenden zu müssen.

Ich hoffe, euch hat mein Beitrag gefallen. Natürlich würd ich mich sehr über eure Meinung freuen. Leider bietet mein Blog aktuell noch keine Kommentarfunktion. Aber schreibt mir doch gerne auch eine Nachricht als E-Mail.

Entspanntes Reisen mit der Leica Q3 und fast immer dabei ;)

Mit der Leica Q3 in den Dolomiten

Es gibt Neuigkeiten aus der Reihe chrisvision on tour. Endlich habe ich es wieder geschafft, mein zweites Zuhause zu besuchen, die Dolomiten. Die Leica Q3 war natürlich immer mit dabei. In dem Beitrag möchte ich euch von meiner Reise in die wunderbare Welt des Rosengarten berichten und auch meine Erfahrungen mit der Leica Q3 als Kamera für eine Reisereportage berichten. Solltet ihr euch grundsätzlich über die Leica Q3 informieren wollen, empfehle ich meinen super langen Erfahrungsbericht hier.

Disclaimer: Ich möchte mit meinen Beiträgen so viel Impact wie möglich für euch bieten. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass ich unabhängig und authentisch arbeiten kann, wie bei meinen Filmen und Fotos generell. Alles, was ich teste, kaufe ich mir selber, sofern ich mal was geliehen bekomme, kennzeichne ich das explizit, auch Affiliate Links oder Werbung, worauf ich so gut wie möglich verzichten möchte. Deshalb würde ich mich umso mehr freuen, wenn ihr meine Arbeit ein wenig unterstützt. Werdet Supporter auf Patreon (hier), gebt mir einen Kaffee auf Paypal aus (hier) oder schaut mal auf meinem Amazon Wunschzettel vorbei (hier) ;) 
Mehr zu meiner neuen Arbeitsweise findet ihr hier.

Über den Brenner

Unser Ziel war Völs am Schlern, das Hotel Gfell, das wir schon mehrfach besucht haben und immer wieder gerne dort zurückkehren. Die Fahrt über den Brenner macht mir persönlich immer besonders Spaß und ich mache gerne Halt am Brenner. Ein Espresso dort ist immer drin und ich zücke meine Kamera hier zum ersten mal. Der Ort Brenner ist für mich ein ganz besonderer Ort: Wetterscheide und Ort,  an dem niemand wirklich bleibt. Die Einen möchten in den Süden, die anderen in den Norden, quer über die Alpen. Manchmal sitzt man einsam in der Bar am Straßenrand, manchmal kann man gerade noch einen Platz ergattern. Genau der richtige Ort für klassische Reportagefotografie. Die 28mm der Leica Q3 eignen sich hierfür ganz gut. Hier meine diesjährigen Resultate:

Schon wieder am Sprung vom Brenner nach Südtirol
Hier ist der Espresso schneller leer als ich ein Bild machen kann
Immer auch viele Biker unterwegs am Brenner

Destination Schönblick - Hotel Gfell - Lieblingsort

Die letzten Meter zum Hotel Gfell sind immer ein kleines Kunststück, wenn es um die Autofahrt geht. Ein schmaler, unübersichtlicher Weg, einspurig, kaum Ausweichmöglichkeiten. Und auch dieses Jahr hatte ich wieder eine Begegnung dieser Art. Treffen auf einer Kuppe. Immer ein besonderer Moment, man bremst scharf und schaut sich dann mindestens genauso scharf an. Da es noch der Anfang vom Urlaub war, habe ich nachgegeben und bin gefühlt den halben Berg rückwärts bergab gefahren, um meinem lieben Gegenverkehr auszuweichen. Dafür wurde ich nach unserer Ankunft recht schnell belohnt mit einem tollen Ausblick und einem Prosecco bei Julian. Auch hier ist die Q3 natürlich mit von der Partie gewesen. Ein Punkt, den ich hier herausgreifen möchte, was die Q3 anbelangt, ist, Größe zählt wirklich. Gerade bei Hotels finde ich es ultra vorteilhaft, wenn man eine Kamera hat, die klein und trotzdem leistungsfähig ist und dabei aber nicht viel Platz einnimmt. Die Q3 habe ich immer dabei und sie fällt nicht negativ auf, ich kann sie immer gut unterbringen. Im Gegenteil, oft ist die Leica Q3 sogar gut für Socializing. Schon oft wurde ich einfach so auf meine Kamera angesprochen und konnte Bekanntschaften machen. Die Anforderungen an die Q3 sind bei der Destinationfotografie mit Blick auf Unterkünfte natürlich sehr breit: Reportage, Porträts, Essen, Szenen, die sich schnell abspielen, auch Lowlight ist in Thema. Bin in allen Bereichen mit der Q3 wirklich zufrieden und gerade der Faktor, dass ich mit dabei niemanden störe ist für mich sehr wichtig.

Angekommen im Schönblick
Mit Kühen auf der Wiese nebenan
Das zeigt ein wenig, was mit Schönblick gemeint ist
Golden Hour
Entspannung natürlich auch in der Sauna mit Waldblick
Wenn Fleisch zu Kunst wird
Die Buchteln liebe ich
Katze sucht Streicheleinheiten


Hoch hinaus - Auf Wanderschaft mit der Leica Q3

Wanderung zur Hofer Alpl

Der Typ für nur Wellness bin ich nicht, deshalb ist der Südtirolurlaub meistens bestimmt von ausgedehnten Wanderungen zu Lieblingsorten, je höher desto besser. Das Gebiet am Rosengarten bietet hierfür wirklich wunderschöne Wanderrouten in jeder Schwierigkeitskategorie. Unsere erste Wanderung ging zur sogenannten Hofer Alpl, ebenfalls sehr Empfehlenswert, vom Gfell aus rund 600 Höhenmeter, wellig bergauf und bergab, meistens im Schutz von Wäldern vorbei an verschiedenen Wasserfällen. Ein Szenario, das ich fotografisch nicht so mag, zu viel grün, zu viel Bäume. Der hohe Dynamikumfang der Q3 macht es einem aber auch hier nicht so schwer, klarzukommen. Ich persönlich meide zu viel Grün und versuche immer wieder Himmel einzubauen. Aber mir geht es nicht darum, nur einen schönen Wald zu fotografieren, sondern auch die Geschichte einer Wanderung mitzuerzählen und hier ist sie :) 

Nicht nur Bäume, bisschen Himmel, bisschen Wiese, pralle Sonne, kein Problem für die Q3
DIe Hofer Alpl
Ein Gedicht, der Kaiserschmarrn auf der Hofer Alpl

An diesem sehr sonnigen Tag, hatte ich auch ein Experiment gewagt: Glimmerglasfilter von Tiffen. Dabei habe ich für mich gelernt: Funnktioniert gut, wenn die Sonne scheint, funktioniert nicht so, wenn die Sonne nicht scheint. Generell werden die Farben ein wenig entsättigt, ein weisser Schleier legt sich um die Konturen. Also top, wenn man es nicht mag. Problem ist nur, man bekommt es im Nachgang nicht mehr raus aus den Bilder ;) 

Eine Lieblingswanderung: Prügelpfad zur Sessel Schwaige

Seit einiger Zeit gehört die Wanderung zur Sesselschwaige bei Völs am Schlern auch zum Standardrepertoire eines Südtirol-Besuchs. Vom Hotel Gfell aus erwarten einen rund 1000 Höhenmeter und jede. Menge tolle Kulissen. Das Besondere an dieser Wanderung ist der Weg durch eine schmale Schlucht an einem Fluss vorbei. Es handelt sich dabei auch um einen Weg, der für den Auftrieb und Abtrieb von Kühen benutzt wird. Dazu sind spezielle Prügel an besonders steilen Stellen verbaut, so dass die Kühe mehr Tritt finden. Aber seht selbst an den Fotos.
Belohnt wird man dann in der Sesselschwaige nach dem Anstieg, der echt nicht ohne ist, mit leckerem Südtiroler Essen. Ich empfehle Brenesselknödel, die es dieses Jahr leider noch nicht gab. Der Ersatz war aber auch Top natürlich. :)

Der Prügelsteig zur Sesselschwaige
Schluchten wie bei Winnetu
vom Schweiß getrieben
Die Sesselschwaige
Speckknödel mit Suppe (leider falsch bestellt, ich bin nicht so der Suppentyp, aber trotzdem lecker)
Mein Highlight: Dusche im Freien, perfektes Panorama

Ein Must: Tschafon Schutzhaus mit Brennessel-Omlette

Ebenfalls super empfehlenswert, ist ein Besuch im Tschafon Schutzhaus. Von unserem Hotel aus geht es schon steil bergauf, man schafft den Aufstieg in 1h 30min und bekommt dafür einen Top-Ausblick auf den Rosengarten und eine Almhütte der Extraklasse. Die Hütte wurde 2019 komplett neu errichtet und man kann dort auch richtig toll übernachten, z.B. im Heuschober, was aber eher schon fast ein Chalet mit mehreren Betten ist. Der Coup, die Betten sind mit Heu gefüllt und man kann sich über die Glasfassaden 180 Grad Panorama Berge ansehen, fast zu schade zum Schlafen. Was ich an der Hütte sehr schätze, es wird Acht auf Nachhaltigkeit gegeben und gibt viel zu Essen, was im Garten wächst, z.B. Brenessel-Omlette aus eigenen Anbau. Wirklich ein Gedicht. Die Gastfamilie ist on Top noch super nett. Dieses Jahr hatten wir wieder Glück, denn es war nicht so viel los und wir haben mühelos einen Platz bekommen.

Den Abstieg kann man dann über die andere Seite vornehmen und man kommt noch einem tollen See vorbei, dem sogenannten Wunleger. Dort spiegelt sich bei gutem Wetter das Rosengartenmassiv richtig toll.

Ein Teil des tollen Ausblicks vom Tschafon aus
Das Tschafon, ebenfalls mit Highlight-Dusche
Mein Highlight: Brennessel-Omlette bei Tschafon
Der Wunleger, entspannende und bewundernswerte Ausblicke
Farben, die gut tun

Ausflug zum Karrersee

Ich gebe zu, Touristenmagnete meide ich. Seit Jahren habe ich deshalb den Karrersee nicht besucht. Weil jedoch das Wetter für unseren letzten Tag nicht perfekt angesagt war und wir schon drei Wanderungen in den Knochen hatten, haben wir es dieses Jahr gewagt und sind zum Karrersee aufgebrochen. Dort kann man eine kleine Wanderung rund um den See machen und ein paar Fotos von diesem einmaligen Panorama einheimsen. Es war zum Glück wirklcih kaum was los und ich konnte den See auch mal endlich selbst in Augenschein nehmen und fotografieren. Zugegeben, es war nicht einfach. Das besondere an dem See ist, dass sich das Rosengartenmassiv schön im See spiegelt. Voraussetzung dafür ist allerdings genügend Licht. Das war an diesem Tag wirklich schwer und ich bin nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Aber es zeigt wieder einmal, man kann Fotos, die man in seinem Kopf hat, nicht immer machen, wenn man sich das gerade wünscht und Licht ist einfach mit das Wichtigste für ein tolles Bild. Allerdings habe ich so jetzt auch eigene Bilder vom Karrersee und finde sie doch recht gelungen, auch wenn sie ein wenig düster und neblig sind.

Parken in toller Kulisse: Es war auch wirklich nichts los bei unserem Besuch
Karrersee No 1
Karrersee No 2
Am Rückweg haben wir noch ein paar Büffel getroffen (eigentlich hätten wir sie nicht getroffen, aber wir hatten die falsche Abzweigung erwischt)

Und nun: Ist die Leica Q3 eine Edel-Travelknipse, oder doch mehr?

Über die Technik der Leica Q3 habe ich schon viel geschrieben, der Beitrag heute soll die Q3 nochmal aus einer anderer Perspektive beleuchten. Taugt die Leica Q3 für mich als einzige Kamera für Reisereportage und Landschaftsfotografie? Die Antwort geben euch meine Bilder bestimmt schon selbst. Ich fasse aber gerne nochmal zusammen.

  • Die Q3 deckt für mich ein sehr breites Spektrum ab. Ich konnte auf der Reise in die Dolomiten sowohl schöne Momente und Szenen festhalten als auch tolle Landschaftsbilder machen.
  • Die 28mm eignen sich für viele Zwecke richtig gut. Mit den 60MP hat man genügend Möglichkeiten Bilder im Nachgang neu zu komponieren und auch andere Brennweiten zu imitieren. Man hat natürlich nicht die Kompression eines 70-200mm Objektives. Das ist klar. Aber man schleppt auch kein 70-200mm Objektiv in seinem Rucksack mit sich rum. Die Q3 kann man, wenn man möchte, einfach umhängen. In den meisten Fällen ist sind die 28mm sogar willkommen, wenn man Landschaften fotografieren möchte, es geht um Weite und Schärfe, davon bietet das Summilux genug.
  • Wanderungen sind schweißtreibend und die Witterung ist nicht immer safe. Kommt man mal in den Regen oder ist in feuchten Gebieten unterwegs, muss man sich bei der Q3 keine Sorgen machen. Die Wasserresitenz ist super gut und vorsichtig ausgedrückt, ich denke, die Leica Q3 hält hier mehr aus als man denkt (aber bitte trotzdem nicht übertreiben).
  • Die Q3 fühlt sich einfach gut an und es macht Spaß sie dabei zu haben. Manchmal eröffnet die Q3 sogar ein Gespräch. Auf der Tschafon Hütte kam die Bedienung plötzlich zu mir und fragte mich: "Oh wow. Is this a Leica? Its a dream." Und wir haben gleich ein wenig über Fotografie und Reisen gesprochen. Eine schöne Erinnerung jedenfalls. Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Kamera auf dem Tisch niemanden störe und eher gut ins Gespräch komme. Ich möchte hier nicht rüberkommen, wie ein Kameramann, der sein ganzes Equipment mit sich rumschleppt.
  • Gerade bei Reisefotografie ist der Autofokus der Q3 wirklich so gut wie immer on point und schnell genug.
  • An keinem Tag habe ich es geschafft, den Akku der Q3 leer zu bekommen. Ich habe zwei Akkus, es ist allerdings tatsächlich noch nie vorgekommen, dass ich den zweiten Akku gebraucht hätte.
  • Ein riesen Vorteil der Q3, den ich jetzt erst so richtig zu schätzen gelernt habe, ist der elektronische Sucher. Gerade bei praller Sonne tut man sich oft leichter, nicht das Display zum Fokussieren zu benutzen, sondern den Sucher. Der Sucher ist super hell und bildet das Bild auch wirklich akkurat ab. So ist man schnell in der Lage, zu fokussieren und abzudrücken ohne großen Verschleiss zu produzieren.
  • Viel Sonne macht der Leica Q3 wirklich nichts aus. Ich habe eher den Eindruck, die Q3 kommt mit viel Sonne besonders gut klar. Natürlich blende ich hin und wieder ab, gerade bei Landschaftsaufnahmen, aber das macht nichts. Außerdem korrigiere ich auch gerne auf -2/3. Wenn ich die Bilder tendenziell ein wenig zu dunkel aufnehme, kann ich sie am besten nachbearbeiten.
  • Was ich mir noch wünschen würde für mich oder von der Q3 wäre, dass ich mit dem Filmen besser zu recht komme. Es geht, das weiß ich, aber man muss sich sehr anstrengen, v.a. wenn man keine absolut verwackelten Aufnahmen möchte. Der IBIS beim Filmen muss unbedingt noch in Firmwareupdates verbessert werden. Ansonsten wäre die Q3 schon auch eine tolle Filmkamera, Farben, Schärfe, top.
  • Ein Tipp am Rande: Ich bin generell kein Fan von elektronischen Verschlüssen. Ich finde, da muss sich noch einiges tun, dass sie wirklich gleichwertig sind mit mechanischen Verschlüssen. Deshalb habe ich gerade bei Reisen mit viel Sonne immer auch einen ND-Filder dabei, so kann ich noch lange mechanisch verschließen ohne stark abblenden zu müssen.

Ich hoffe, euch hat mein Beitrag gefallen. Natürlich würd ich mich sehr über eure Meinung freuen. Leider bietet mein Blog aktuell noch keine Kommentarfunkntion. Aber schreibt mir doch gerne auch eine Nachricht als E-Mail.

Entspanntes Reisen mit der Leica Q3 und fast immer dabei ;)

Auf Reisen mit der Leica Q3 - ein gute Idee? Im Moment besitze ich als einzige Kamera nur die Leica Q3, d.h. ich befinde mich in in einer Challenge. Reicht mir die Q3, um auf einer Reise in die Dolomiten all die Bilder zu machen, die ich möchte? Kann ich die Momente so festhalten, wie ich mir das vorstelle? Oder steht mir die Kamera im Weg? Ist die Leica Q3 dabei eine Edel-Travel-Knipse, oder kann sie mehr? Diese Fragen möchte in diesem Beitrag auf meinem Blog klären ohne großen Techniktalk. Dabei gebe ich auch noch ein paar meiner Geheimtipps für eine Reise in den Rosengarten preis.